Die schematherapeutisch orientierte Paartherapie versucht Paaren zu helfen, die darunter leiden, dass ihre ursprüngliche Zuneigung mittlerweile von festgefahrenen Interaktionsmustern überlagert wird, bei denen sich beide Partner oft völlig unproduktiv streiten.
Ohne therapeutische Hilfe kann es fast unmöglich werden, aus solchen negativen Kreisläufen wieder herauszukommen, selbst wenn beide Partner im Grunde wissen, was da falsch läuft, und auch den Willen haben, sich aus der „Falle“ zu befreien.
Zuerst muss das Paar die Muster der eskalierenden negativen Interaktionskreisläufe wahrnehmen, ehe es daran gehen kann, diese bewusst zu unterbrechen. Dabei stehen zunächst weniger um inhaltliche Aspekte dieser Auseinandersetzungen im Vordergrund (später können natürlich auch echte Konflikte inhaltlich besprochen werden). Anfangs liegt der Schwerpunkt in den Sitzungen darauf, wie die Partner miteinander umgehen und wie sie diese Interaktion emotional erleben.
Die Schematherapie bietet hier ein Spektrum von emotionsaktivierenden Methoden, die es dem Paar erlauben, sich auf einer tieferen Ebene zu begegnen und dadurch zu verstehen, wie sich bisher unbegreifliche Reaktionsmuster bei (sich selbst und beim anderen) aus den Lebensgeschichten erklären lassen.
Wenn ein Paar über ein solches wechselseitiges Verständnis bewusst aus den negativen „Teufelskreisen“ auszusteigen und wieder „erwachsen“ – also wohlwollend, achtsam und respektvoll – miteinander umgehen kann, sind auch bis dahin unüberwindlich erscheinende Probleme einer Partnerschaft häufig gemeinsam und konstruktiv lösbar.
Die Rahmenbedingungen sind bei einer Paartherapie etwas anders als bei Einzeltherapien, so lässt man meist zwischen zwei Sitzungen längere Abstände (2–4 Wochen), damit die Partner neue Perspektiven miteinander entwickeln und Veränderungsideen ausprobieren und in ihren Alltag integrieren können.
Mitunter reichen einige wenige Beratungen als Anstoß. Wenn die Partnerschaftsproblematik komplexer ist, benötigt es möglicherweise auch eine längere Paartherapie, um Veränderungen anzustoßen.
Manchmal ist es von Vorteil, wenn einer oder beide Partner neben der Paartherapie auch Einzelsitzungen in Anspruch nehmen, wobei es dort möglich ist. spezifische Themen – die aber bedeutsamen Einfluss auf die Paardynamik haben können – genauer anzuschauen und vertiefend zu bearbeiten.